US-Streitkräfte

Autoren: Markus Pöhlmann, Günther Grünsteudel

Stand/Quelle/Datum: 2. Auflage Druckausgabe

  • Die Geschichte Augsburgs als US-Garnison begann mit der amerikanischen Besetzung am 28.4.1945 (Militärregierung). In den 1950er Jahren erfolgte der Ausbau des Standorts, der zunächst Infanterie, Panzer- und Luftlandetruppen beherbergte. 1968 wurde die in Augsburg stationierte 24. Infanteriedivision nach Vietnam verlegt. In den 1970er Jahren ergänzten Artillerie und militärischer Nachrichtendienst die Garnison. 1971 wurde in Gablingen eine Radaranlage für elektronische Kampfführung eingerichtet. Truppen der 7. Korpsartillerie nahmen 1989/90 am zweiten Golfkrieg (Operation Desert Storm) teil. Sowohl die in Pfersee gelegene Sheridan-Kaserne, als auch die Reese Barracks und die Flackaserne in Kriegshaber stammen aus Wehrmachtzeiten. Daneben entstanden seit 1953 Wohnlagen (Centerville, Cramerton, Fryar-Circle, Sullivan Heights) mit eigener Infrastruktur (Kindergarten, Elementarschule, High School, Krankenhaus, Einkaufszentrum etc.) und diversen Freizeiteinrichtungen. Die bis zu 17.000 Soldaten starke Garnison und deren Familien (in den 1960er Jahren lebten bis zu 30.000 US-Amerikaner in Augsburg) stellten für die Stadt einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Im Zuge der weltpolitischen Entspannung nach 1989 wurde der Standort Augsburg von rund 16.000 Soldaten und Angehörigen (1991) bis 1997 schrittweise auf etwa 3000 (davon 1200 Soldaten) verkleinert. Im September 1998 wurde er ganz aufgegeben.

Literatur:

Trümmer, Jeeps und leere Mägen, 1995

Kellerwohnung und Persilschein, 1995

Kriegsende und Neuanfang in Augsburg, 1996

Augsburger Allgemeine, 14.2.1997.